PANEL 3
Freitag 26. Aug. 2022
16:00 - 17:00

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CLIMATE CULTURES IN JAMAICA II

Vom Überleben zur Livity

Kurzfilm: „Plastik, Umweltverschmutzung und Überlebensstrategien“
Regie: Imani Tafari-Ama/ Jamaika
Die Regiesseurin im Gespräch mit Esther Figuerao/ Jamaika

Sprachen: Englisch, Deutsch

Die Rastafari-Bewegung schuf eine eigene Weltanschauung (Livity) als dekolonialen Gegendiskurs zu eurozentrischen Normen, Institutionen und Perspektiven. Diese werden als Babylon bezeichnet. Bob Marley sang in einem Lied: „Babylon system is a vampire, sucking the blood of the sufferahs!“

Die Livity-Perspektive nimmt die gegenwärtige Diskussion um Klimagerechtigkeit (Climate Justice) vorweg, deren Widersprüche in der zerstörerischen Beziehung des Kolonialismus zur Umwelt wurzeln. Die Bewegung für Frieden und Liebe schlägt grüne Lösungen für die Herausforderungen vor, mit denen diejenigen konfrontiert sind, die in allen Lebensbereichen von den Vorteilen der Gleichberechtigung und Ermächtigung ausgeschlossen sind.

Imani Tafari-Ama befasst sich in ihrem Film über Plastik mit jamaikanischen Strategien des Überlebens trotz babylonischem Müll und diskutiert mit Esther Figueroa über Ernährungssicherheit und Reproduktionsbeziehungen in einer nachhaltigen Klimazukunft. Wie funktioniert die Verbindung von spirituellen mit materiellen Ansätzen für ein ganzheitliches Leben?

Auf dem Podium

Dr. Imani Tafari-Ama ist eine panafrikanische Wissenschaftlerin und Frauenrechtlerin aus Jamaika. Sie ist derzeit Forschungsstipendiatin am Institut für Gender- und Entwicklungsstudien an der University of the West Indies. In den Jahren 2016-17 war sie als International Fellow und Kuratorin am Flensburger Schifffahrtsmuseum tätig und kuratierte die vielbeachtete Ausstellung „Rum, Schweiß and Tränen“. Flensburg war früher Dänisch und hat also einen historischen Anteil am dänischen Kolonialismus auf den Jungferninseln in der Karibik.

↗imanitafariama.com

Esther Figueroa, Ph.D., ist eine unabhängige jamaikanische Filmemacherin, Autorin, Pädagogin und Linguistin. Mit ihrem aktivistischen Filmschaffen verleiht sie denjenigen eine Stimme, die außerhalb der Mainstream-Medien stehen. Im Jahr 2020 gründete sie das „Global Extraction Film Festival“, das erste Online-Filmfestival, das sich mit dem globalen Bergbau beschäftigt. Ihr Umweltroman „Limbo“ war Finalist bei den National Indie Excellence Awards für multikulturelle Belletristik.

• 2014 Limbo. A Novel
• 2019 Fly Me to the Moon (84 Min)
↗ Esther Figueroas YouTube Kanal